OSTEOPATHIE
Therapie mit Händen
"EIN OSTEOPATH ARBEITET MIT FÜHLENDEN, SEHENDEN, DENKENDEN UND WISSENDEN HÄNDEN."
William Garner Sutherland,
Begründer der craniosakralen Osteopathie
(übersetzt aus dem Englischen)
OSTEOPATHIE - WAS IST DAS?
Als eigenständige Form der Medizin, die vor über 140 Jahren von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still begründet wurde, befasst sich die Osteopathie mit der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Osteopathische Medizin zielt nicht auf die isolierte Betrachtung einzelner Symptome ab, sondern auf das Auffinden und Behandeln der Ursachen einer Krankheit. Diagnostik und Behandlung erfolgen mit den Händen. Gezielt übt der Osteopath mit diesen Druck aus, um körperliche Funktionsstörungen der inneren Organe und des Nervenssystems sowie Blockaden im Muskelapparat zu lösen. Die Osteopathie versteht den Körper als Einheit, als sich gegenseitig beeinflussendes System. Ansatzpunkt stellen hierbei die körpereigenen Selbstheilungs- und -regulationskräfte dar. Fundierte Kenntnisse der Anatomie des Körpers sowie dessen Funktionsweise sind Voraussetzung. Sogenannte Faszien, d.h. Bindegewebshüllen, die die Organe umhüllen und verbinden, spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Ziel der Osteopathie ist somit das Finden der Gesundheit in der Krankheit mit den Händen.
WAS MACHT EIN OSTEOPATH?
Voraussetzung zur Erfassung des großen Ganzen sind exzellentes Wissen und genaue Kenntnis der menschlichen Anatomie, Biomechanik und Physiologie. Als Facharzt für Allgemeinmedizin, Osteopath und Physiotherapeut beschäftige ich mich seit über 20 Jahren mit dem menschlichen Bewegungsapparat. Im Gespräch ergründe ich zunächst die Beschwerden, eventuelle Bewegungseinschränkungen und die Krankenvorgeschichte meiner Patienten. Eine ausführliche manuelle Untersuchung des Patienten, Palpation genannt, folgt auf die Anamnese und dient der Ergründung möglicher Ursachen der bestehenden Beschwerden oder Schmerzen sowie zur Diagnoseerstellung.
Steht die Diagnose fest, gehe ich zur Behandlung der Funktionsstörungen über, die ebenfalls nur mit den Händen erfolgt und meist im Liegen erfolgt. Durch das Abtasten können Blockaden festgestellt und gelöst werden. Dabei bediene ich mich diverser Grifftechniken und Reizgebungen aus dem Behandlungsspektrum der Osteopathie. Ziel ist die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers.
BEHANDLUNG UND KOSTEN OSTEOPATISCHER THERAPIE
Insbesondere bei der ersten Behandlung bedarf es Zeit, um mir ein umfassendes Bild meiner Patienten machen zu können. Osteopathie ist eine ganzheitliche Art der Diagnose und Therapie, im Rahmen derer nicht einzelne Symptome, sondern der Mensch als Ganzes behandelt werden. Eine ausführliche Anamnese ist daher unerlässlich.
Die Dauer meiner osteopathischen Behandlungen hängt von den individuellen Patientenbeschwerden ab. Dokumente zur Krankenvorgeschichte wie ärztliche Befunde oder Medikamentenlisten sind bitte mitzubringen, ebenso ein großes Handtuch. Bitte bringen Sie den ausgefüllten und unterschriebenen Anamnesebogen mit. Es empfielt sich, zu den Therapiesitzungen Kleidung und Unterwäsche zu tragen, in der Sie sich wohlfühlen. Unser Alltag ist oftmals bestimmt von Hektik und Stress - daher empfehle ich meinen Patienten darüber hinaus, sich vor und nach der Behandlung etwas Zeit für sich einzuplanen.
Aufwand, Dauer sowie die Art der Behandlung spielen bei der Höhe der angesetzten Kosten eine wichtige Rolle. Ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind ist in Bezug auf die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse bzw. die Höhe des Selbstzahleranteils ebenfalls entscheidend. Sprechen Sie mich hierzu gerne an.
Da Osteopathie in Deutschland nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen zählt, werden osteopathische Behandlungen bei gesetzlich Versicheren wie eine Privatleistung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet. Einen Überweisungsschein benötigen Sie nicht. Mittlerweile werden osteopathische Leisungen, zumindest in Teilen, von zahlreichen gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wobei es von Krankenkasse zu Krankenkasse erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Bedingungen der Kostenübernahme gibt. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie z.B. beim Bundesverband Osteopathie e.V.
Ob und in wieweit Ihre Krankenkasse osteopathische Medizin übernimmt, erfragen Sie im Vorfeld am besten direkt bei Ihrer Kasse oder unter www.osteopathie.de/krankenkassenliste.
Von privaten Krankenversicherungen wird Osteopathie nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bezahlt, wobei Behandlungsdauer und -aufwand auch hier entscheidend sind. Auch als Privatpatient empfiehlt es sich, sich direkt an Ihre Krankenkasse zu wenden und sich über die konkreten Vertragsbedingungen bzgl. der Kostenübernahme chirotherapeutischer Leistungen durch einen Arzt zu informieren.
ANWENDUNGSGEBIETE DER OSTEOPATHIE
Der Osteopath nimmt Patienten in ihrem subjektiven Befinden ernst. Diagnose und Behandlung fußen auf dem Konzept, das Individuum als Einheit zu sehen und Ursachen von Beschwerden innerhalb dieser Einheit zu identifizieren und zu therapieren. Grundsätzlich lassen sich drei Teilbereiche der Osteopathie unterscheiden, so dass im Rahmen einer Behandlung ein Abwendungsbereich zunächst im Vordergrund stehen kann. Diese Teilbereiche werden im Folgenden einzeln vorgestellt, wobei eine osteopathische Behandlung als ganzheitliche Therapieform stets alle Aspekte umfasst.
Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie befasst sich mit der Funktionfähigkeit des Stütz- und Bewegungsapparats. Mit gezielten Handgriffen können Rücken- und Nackenschmerzen sowie Verspannungen auf sanfte Art und Weise gelöst werden.
Craniosacrale Osteopathie
Die craniosacrale Osteopathie setzt an Schädel (cranium), Wirbelsäule und Kreuzbein (sacrum) sowie dem zugehörigen Nervensystem und Rückenmark an. Mit gezielten manuellen Techniken werden etwa Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Schlafstörungen oder Kiefergelenksbeschwerden behandelt.
Viscerale Osteopathie
Funktionsstörungen der Inneren Organe werden im Rahmen der visceralen Osteopathie im Schwerpunkt therapiert. Spezielle Handgriffe und das sanfte Ausüben von manuellem Druck können gezielt auf Funktionsstörungen wie Magen-/Darmbeschwerden, Sodbrennen, Schwangerschaftsbeschwerden, Menstruationsschmerzen sowie Probleme nach der Geburt Einfluss nehmen.
VON KOPF BIS FUß
Auf der Suche nach möglichen körperlichen Funktionsstörungen untersucht der Osteopath seine Patienten sehr umfassend.